Lehrredaktionen, Volontariate und andere Möglichkeiten, erste Erfahrungen zu sammeln

Die meisten Medienunternehmen vergeben Praktikumsplätze und Volontariate, wobei BewerberInnen, die bereits als freie JournalistIn den einen oder anderen Artikel verfasst haben oder Praktika in Lokal- oder Regionalmedien vorweisen können, oft bevorzugt werden. Viele Unternehmen haben sich vor allem mit Fachhochschulen zur regelmäßigen Integration von BerufspraktikantInnen verständigt. In vielen ist – gerade wegen der Fülle von Bewerbungen – das Aufnahmeverfahren professionalisiert worden, um aus der großen Anzahl junger, freier MitarbeiterInnen, Studierender unterschiedlichster Fachrichtungen und eben Journalismus-Studierenden vernünftig wählen zu können. Die „Generation Praktikum“ beklagt dabei aber, dass vielfach keine klare Anschlussperspektive gegeben wird, aber dennoch keinerlei Honorare für Beiträge oder sonstige Dienste in der Volontariatszeit bezahlt werden. Dass man für eine interne Lehrredaktion und Mitarbeit in dieser allerdings sogar bezahlen muss, ist noch Ausnahme.

Friedrich-Austerlitz-Institut:
Das FAI der SPÖ bietet keine eigene Medien-Ausbildung an, vergibt aber Stipendien für dreimonatige Volontariate bei Zeitungen, Magazinen, Informationsdiensten.

Friedrich-Austerlitz-Institut,
Löwelstraße 18, 1014 Wien
Tel. 01/53427/275
http://www.fai.at

Friedrich-Funder-Institut:
Das FFI vermittelt Volontariate an verschieden Kooperationspartner in ganz Österreich, darunter Tageszeitungen, Online-Medien oder Werbeagenturen.

Friedrich-Funder-Institut,
Tivoligasse 73, 1120 Wien
Tel. 01/8142039
http://www.ffi.at

Gesellschaft für Publizistik und Medienforschung:
Die GESPU, ein Verein, der mit der Gewerkschaft der Privatangestellten Druck-Journalismus-Papier verbunden ist, vermittelt ebenfalls journalistische Volontariate bei Medienunternehmen. Mit einem Stipendium gefördert werden maximal zwei mal zwei Volontariatsmonate pro AntragstellerIn, und das bei unterschiedlichen Medien.

Gesellschaft für Publizistik und Medienforschung,
Alfred-Dallinger-Platz 1, 1030 Wien
Tel. 050301/301
http://www.gpa-djp.at/servlet/ContentServer?pagename=GPA/Page/Index&n=GPA_2.2.x.a&cid=1312798588167

Oberösterreichische Journalistenakademie:
Die OÖ Journalistenakademie bietet neben Journalismus-Basiskursen auch eine Lehrredaktion an. Für die Dauer von jeweils zwei Jahren sind vier PraktikantInnen angestellt, die bei oberösterreichischen Medien mitarbeiten. Voraussetzung für eine Bewerbung ist die positive Absolvierung des Grundkurses.

Oberösterreichische Journalistenakademie,
Puchberg 1, 4600 Wels
Tel. 07242/47537
http://www.journalistenakademie.at

Verein zur Förderung des Journalismus in Niederösterreich:
Der Verein vergibt einjährige Stipendien für angehende JournalistInnen. BewerberInnen dürfen maximal 25 Jahre alt sein, müssen ihren Hauptwohnsitz in Niederösterreich haben und eine fachliche Vorbildung mitbringen (Studium oder Erfahrung in einem Medium). Jeweils vier BewerberInnen bekommen bezahlte Praktikumsplätze bei niederösterreichischen Medien bzw. der PR-Abteilung eines Unternehmens vermittelt.

Verein zur Förderung des Journalismus in Niederösterreich,
Steiner Donaulände 56, 3500 Krems
Tel. 0664/3939336
http://www.noe-journalismusverein.at

Die Presse-Lehrredaktion:
Die Lehrredaktion dieser Tageszeitung richtet sich an angehende JournalistInnen, die im Print- und im Online-Bereich arbeiten wollen. In kleinen Gruppen werden in Intensivtrainings Texte verfasst und journalistische Darstellungsformen geübt. Die TeilnehmerInnen arbeiten auch in der Redaktion der „Presse“ mit. Die Absolvierung dieser dreimonatigen Lehrredaktion ist allerdings kostenpflichtig (rund 1.500 Euro). Weitere Beschäftigung im Unternehmen ist theoretisch möglich, allerdings wurden zuletzt die journalistischen Arbeitsplätze in den Zeitungen der Styria-Gruppe deutlich reduziert.

Die Presse,
Hainburger Straße 33, 1030 Wien
Tel. 01/51414/0
http://diepresse.com/unternehmen/lehrredaktion/index.do

Wer erste Erfahrungen mit Medien sammeln will, kann es mit der Mitarbeit bei Freien Radios oder TV-Kanälen versuchen. Diese haben üblicherweise Aus- und Weiterbildungsangebote für EinsteigerInnen und Fortgeschrittene, die sehr praxisorientiert und kostengünstig sind und damit ganz gezielt einen breiten Personenkreis ansprechen möchten. Diese community-Programme arbeiten zudem häufig auch als Praxisfeld-Anbieter mit Fachhochschulen und Universitäten zusammen. Für Jugendliche gibt es außerdem einige gesonderte Möglichkeiten, in den Beruf hineinzuschnuppern.

Okto:
Okto ist ein Wiener Community TV-Sender, der prinzipiell allen Interessierten die Möglichkeit gibt, sich am Programm und dem Sendungsmachen zu beteiligen. Die dazu notwendigen Kompetenzen werden in sehr kostengünstigen Seminaren und Workshops (etwa zu Videojournalismus, Medienrecht, Moderation etc.) vermittelt. Es besteht auch die Möglichkeit, ein mindestens zweimonatiges Praktikum bei Okto zu absolvieren.

Okto Community TV-GmbH,
Goldschlagstraße 172/4, 1140 Wien
Tel. 01/7862442/0
http://www.okto.tv/lernen

Orange 94.0:
Radio Orange bietet ähnlich wie Okto allen interessierten Personen die Möglichkeit zur Mitgestaltung an. In einem 20-stündigen, sehr praxisorientierten Kompaktkurs lernen die TeilnehmerInnen die Grundbegriffe des Radio-Journalismus. Für Fortgeschrittene, die bereits bei Orange 94.0 mitarbeiten, gibt es Vertiefungskurse zu verschiedenen Themengebieten.

Orange 94.0,
Klosterneuburger Straße 1, 1200 Wien
Tel. 01/3190999
http://o94.at/ausbildung

Freirad 105.9:
Das Freie Radio Innsbruck bietet eine einmonatige Lehrredaktion an, die sich aus einem Theorie-Teil (32 Stunden zu Rundfunkpolitik, Medienrecht etc.) und einem Praxis-Teil (24 Stunden mit Workshops etwa zu Recherche, Interviewtechniken, Schreiben fürs Hören) zusammensetzt. Die maximal zwölf TeilnehmerInnen gestalten in dieser Zeit auch selbst Beiträge für Freirad.

Freies Radio Innsbruck,
Egger-Lienz-Straße 20/Stöckelgebäude, 6020 Innsbruck
Tel. 0512/560291
http://www.freirad.at/?p=6963

Dossier:Academy
Die Dossier:Academy ist das Weiterbildungsangebot der investigativ- und datenjournalistischen Redaktion Dossier.at und ihres Kooperationspartners fjum_forum medien und journalismus wien. Lehrinhalte sind u.a. Ideenfindung, Recherche, datenjournalistische Grundlagen, multimediales Storytelling und Möglichkeiten der Visualisierung.
Die Teilnahme ist kostenlos. Kurse werden neben Wien auch in den Bundesländern angeboten (Graz, Salzburg).

Dossier:Academy,
Rienößlgasse 1/3, 1040 Wien
http://academy.dossier.at/

mokant.at Akademie
Die mokant.at Akademie für Nachwuchsjournalismus richtet sich gezielt an BerufseinsteigerInnen und junge, medienaffine Menschen. Ihnen soll ein praxisnaher und kostengünstiger (z.B. Kosten für ein zweitägiges Seminar: 50 Euro) Einblick in das Berufsfeld gegeben und grundlegende Kenntnisse vermittelt werden.
Die verschiedenen Kurse dauern ein bis sechs Tage und fanden zuletzt nicht nur in Wien, sondern auch in Graz statt.

mokant.at Akademie
Haidingergasse 17/1, 1030 Wien
http://mokant.at/1502-mokant-at-akademie-ueberblick/

VHS polycollege:
Die Volkshochschule in Wien-Margareten bietet einen zwölftägigen Kurz-Lehrgang zum Thema Online-Journalismus an. Zugangsvoraussetzungen gibt es keine, Kursinhalte sind z.B. Recherche, audio-visuelle Darstellungsformen und Weblogs.

VHS polycollege – Margareten/Wieden,
Stöbergasse 11-15, 1050 Wien
Tel. 01/89174/105 000
http://www.vhs.at/5-vhs-polycollege-margareten/fmz0/journalismus.html

Medienakademie Niederösterreich:
Sie richtet sich ausdrücklich nur an Jugendliche von 12 bis 19 Jahren. Die Medienakademie ist Teil der vom Land NÖ geförderten Kreativakademien für junge Menschen. Hier geben JournalistInnen einen Einblick in ihre Arbeitswelt und lehren die Grundlagen des journalistischen Schreibens. Neben Theorie stehen in dem jeweils ein Semester dauernden Kurs viel Praxis sowie Exkursionen zu Medienunternehmen am Stundenplan.

Medienakademie Niederösterreich,
Landhausboulevard Haus 5, Top 2930, 3109 St. Pölten
Tel. 02742/294/17466
http://kreativakademien-noe.at/de.php/journalistenakademien/

WienXtra medienzentrum:
Das medienzentrum beschreibt sich selbst als Ort, an dem in der Freizeit mit Medien experimentiert werden kann. Einerseits werden – meist kostenlose – Workshops für Jugendliche bis 22 Jahre angeboten. Andererseits finden PädagogInnen praktische Anleitungen für Medienarbeit mit Kindern und Jugendlichen. Das WienXtra medienzentrum versteht sich vor allem als Einrichtung zur breiten Förderung von media literacy, sein „Grundkurs Medienerziehung“ gilt seit Mitte der 1980er Jahre als Basis der facheinschlägigen Weiterbildung für PädagogInnen. Das medienzentrum betreibt auch eine offene Medien-Fachbibliothek.

WienXtra medienzentrum,
Zieglergasse 49/II, 1070 Wien
Tel. 01/4000/83 444
http://www.medienzentrum.at/